Das ist meine Zusammenfassung der 60-Tage-Triät aus dem Buch Vegan for Youth.
Nochmal kurz zur Erinnerung die Eckdaten:
Eine komplett vegane (=pflanzliche) Ernährung, kein Weissmehl, kein Industriezucker, keine Konservierungsstoffe und sonstige chem. Zusätze (daher selber kochen), kein Koffein, Nikotin, Alkohol, nach 19 Uhr wird nichts mehr gegessen, regelmässiges Sportprogramm, es wird auch täglich Meditation, Qui Gong und Stretching-Übungen vorgeschlagen.
Der Rezeptteil des Buches hilft dabei Speisen und Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen, die dem Körper stärken und gut tun. Es gibt ein Stufenprogramm nach dem die Gerichte unterteilt sind: Stufe 2 enthalten einen höheren Anteil an komplexeren Kohlenhydraten und sollen daher nur bis 16 Uhr gegessen werden. Von 16-19 Uhr sind nur noch die Stufe 1 Gerichte dran.
Zu erwähnen ist auch noch, ausreichend Wasser (Leitung oder ohne Kohlensäure) zu trinken. Am Besten einen grossen Krug mit Wasser füllen, in Sichtweite platzieren und diesen dann über den Tag verteilt leeren.
Meine Erlebnisse bei der 60-Tage-Challenge
Begonnen habe ich damit, mein Gewicht zu notieren und ein Gesamtkörper-Bild im Bikini zu machen, zur späteren Gegenüberstellung.
Der Einkauf
Dann haben wir uns, mit Hilfe des Buches, überlegt was es in den nächsten 3 Tage zu essen gibt. Ein Einkauf im veganen Supermarkt, Bio-Supermarkt, Reformhaus oder Greisslerei Vegankost ist daher unumgänglich. Es gibt einige Pulverchen, die in diversen Gerichten vorkommen: Matcha (hatte ich schon, da Matcha-Shake süchtig), Weizengras (bis jetzt nur im Weizengras-Limettenshake vorgekommen – siehe Rezepte), Acai-Pulver (Antioxidantien), Acerola-Pulver (viel Vitamin C). Beide letztere werde ich mir noch besorgen und dann bis zum Ende der Packung oder Challenge nehmen. Ich denke es macht Sinn in einem Prozess der Entgiftung, wie ja die Challenge eine ist, unterstützend einzugreifen.
Billig sind die speziellen Lebensmittel (Mandel-Mus, Reis-Nudeln, gepopptes Amaranth etc.) nicht gerade, aber da sie nur manchmal oder in kleinen Mengen verwendet werden, hält das Gekaufte teilweise lange vor. Empfehlen kann ich die Vollkorn-Reis Spaghetti von Rapunzel. Vollkorn-Reis Produkte sind glutenfrei und daher gut bekömmlich. Selbst nach einem grossen Teller fühlt man sich zwar satt aber nicht aufgebläht. Die erwähnte Variante war die einzige die nicht zusammen geklebt ist und sich wie normale Spaghetti verarbeiten ließ.
Erfahrung: Da bei einigen Rezepten die Mengenangaben nicht ganz auf die Portion abgestimmt sind, bleibt hin und wieder etwas übrig, das ausreicht um eine komplette Mahlzeit zu ersetzen.
Erkenntnis: Ich empfehle daher entweder nur für 1-2 Tage vorauszuplanen oder bei den Rezepten nachzulesen welche Mengen tatsächlich pro Speise verbraucht werden.
Die Rezepte
Wieder mal einige geniale Kochideen, die bereits zu Lieblingsgerichten für mich geworden sind. Ich denke es ist für jede/n etwas dabei. Leider, leider wie oben schon beschrieben kann es manchmal mühsam werden beim Kochen, da die Zutatenmengen manchmal bei weitem zu hoch angesetzt sind. Auch die Zeitangaben sind beim erstmaligen (und manchmal auch mehrmaligen) Kochen oft nicht zutreffend. Wer sich damit arrangieren kann, bekommt aber eine Vielfalt an delikaten und gesunden, mit Nährstoffen angehäufte Rezepte präsentiert.
Die ganzen Smoothies und Drinks habe ich gschmeidig ausgelassen. Liegts am kalten Wetter? Auf jeden Fall hatte ich keine Lust auf Obst- und Gemüse-Drinks. Das werde ich im Sommer auf jeden Fall nachholen.
Auf meiner Rezepte-Seite für die Challenge hab ich ein paar Gerichte aufgelistet und meine Erfahrungen dazu nieder geschrieben.
Erfahrung: Manche Lebensmittel (Beeren, Kürbis…) sind aufgrund der saisonalen Restriktionen nicht in frischer Form vorhanden.
Erkenntnis: Ideale Zeit für den Start der Challenge daher Sommer / später Sommer wenn viele Gemüse- und Obstsorten vorhanden sind.
Sportprogramm und Nebenprogramm
-) Muskelaufbau: Ich mache auch diesmal wieder das 7-Minuten-Zirkeltraining 2-3 mal pro Woche, weil ich Muskelaufbau dringend nötig habe.
Zeitaufwand: 10 Minuten / 2-3 Tage
-) Stretching: Das Stretching-Programm im Buch ist sicher total gut und wichtig und sinnvoll und und und.. aber ich kann es einfach nicht ab. Selbst in meinen Läufer-Tagen war Stretching für mich eine Qual. Deshalb mache ich jetzt 1 mal am Tag das Sonnengebet wie im Yoga gelernt. Das dehnt auch die Muskeln und aktiviert zusätzlich noch die Energiezentren. Eine Anleitung dafür gibt es hier: Anleitung für den Sonnengruss
Zeitaufwand: 10 Minuten / Tag
ALTERNATIV
-) Nach der Hälfte der Challenge bin ich umgestiegen auf unterschiedliche Asanas-Übungen, da ich eine Rückenmuskel-Schwäche habe und dadurch diese besser trainieren kann. Videos gibt es auf YouTube für alle zuhauf: eine Anleitung für Anfänger.
Zeitaufwand: 20 Minuten / 2-3 Tage
-) Meditation: Danach bleibe ich gleich ein paar Minuten sitzen und versuche meine Gedankenwelt abzuschalten. Es gibt unzählige Meditationsübungen, aber ich finde es einfach entspannend und regenerierend für kurze Zeit keine Energie an die Vergangenheit oder die Zukunft zu verschwenden (Buchtipp: The Power of Now). Ich denke den ganzen Tag sowieso viel zu viel über alles mögliche nach. Meditation ist eine lohnende Angelegenheit, die es ermöglicht Stille zu finden und sich ein bißchen von der Dauerberieselung der Umwelt zu entfernen.
Zeitaufwand: 10 Minuten / Tag
-) Qi-Übungen: Attila Hildmann stellt in Vegan for Youth auch Qi-Übungen vor, die ich sehr gut finde, da sie so gut wie überall schnell mal zwischendurch gemacht werden können. Wer schon mal die kribbelnde Energie gespürt hat, weiss vermutlich was sie/ihn erwartet. Alle anderen sollten es auf jeden Fall zumindest probieren.
Hier die Übungen von Attila vorgestellt: einfache Qi-Übungen
(im Stehen wird die Energie vielleicht besser fliessen).
Zeitaufwand: 5 Minuten / Tag
Erfahrung: Im Grossen und Ganzen ohne Probleme zeitlich umsetzbar.
Erkenntnis: Auch den Skeptikern empfehle ich die Meditation zumindest zu probieren. Leider haben wir nie gelernt wie wichtig es ist, zumindest für ein paar Minuten am Tag, die Tür hinter uns zu schliessen und gedankliche Ruhe einkehren zu lassen.
Die Challenge
Bis auf kleinere Ausnahmen (Milchbestandteile oder Industriezucker im Essen – auswärts oder bei Freunden…) ging diese Challenge recht erfolgreich über die Bühne. Im Unterschied zur 30-Tage-Challenge tritt nach 5-6 Wochen ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, sodass vielleicht mehr Leute bei dieser Art der Ernährung bleiben. Im gleichen Gedankengang könnte ich mir aber auch vorstellen, dass mehr Leute nicht bis dahin durchhalten. Es wird wahrscheinlich vom Typus abhängig sein, welche Challenge geeigneter ist.
Auswirkungen der Challenge
Der erste angenehme Effekt ist bei mir immer, dass sich alles viel leichter anfühlt. Das Essen muss nicht erst 2 Stunden lang unter Mühen verdaut werden, sondern gleich danach fühle ich mich satt aber nicht müde. Es gibt auch kein lästiges Gefühl von Aufgeblähtheit. Die Verdauung wird natürlich auch angeregt, also nicht wundern wenn man sich häufiger am Klo aufhält als normalerweise. 🙂
Da ich seit jeher eher wenig wiege muss ich aufpassen, dass ich kein Gewicht verliere, deshalb esse ich mehr Vollkornprodukte als angegeben. Dadurch habe ich bis jetzt die Müdigkeit/Schlappheit umgegangen, die mich bei der ersten Challenge nach 2 Wochen erwischt hat. Vereinzelt gibt es natürliche Entgiftungserscheinungen wie Pickel auf der Haut. Basenbäder helfen dabei sehr gut, die Giftstoffe schnell über die Haut abzutransportieren. Generell fühle ich mich wacher und motivierter sowie positiver gestimmt was zukünftige Pläne betrifft.
Die Herausforderung für mich wird sein, mir die Zeit nehmen und auch weiterhin so gut wie alles selbst mit frischem Zutaten zu kochen.